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Mieten und Bauen im Jahr 2023

Aktualisiert: 17. Mai 2023

Welche Preise haben Immobilienkäufer und Mieter im Jahr 2023 zu erwarten? Gunnar Hackl, Vorstand der NovaSedes Wohnungsbau eG aus Neustadt rechnet künftig mit einem Anstieg der Mieten.

Nach wie vor besteht eine hohe Wohnungsnachfrage, besonders in Deutschland, wo ein nur die Hälfte der Bevölkerung Wohneigentum besitzt.


Steigende Kreditzinsen und hohe Baukosten hält viele Menschen davon ab, sich ein Eigentum zu leisten, bzw. sie treten von Bauprojekten zurück und weichen auf Mietwohnungen aus.

Letzterer Umstand führt aber auch dazu, dass Immobilien künftig wahrscheinlich wieder etwas günstiger zu haben sein werden, was dann schließlich auf dem Immobilienmarkt mehr Angebot und somit Spielraum für Preisverhandlungen zulässt.

Preisrückgänge für Wohnimmobilien im Schnitt von 0,4% gegenüber dem Vorjahresquartal sind nach amtlicher Statistik zu verzeichnen, ja sogar ein Rückgang von 0,7% war lt. Beobachtung der VDP (Verband der Pfandbriefbanken) zu erkennen.

Dieser Trend zum Preisrückgang könnte sich fortsetzen, Wass dann einen Rückgang der Immobilienpreise von bis zu 10% nicht unmöglich erscheinen lässt, so Gunnar Hackl.

In vielen Städten war auch zu beobachten, dass sich die Immobilienpreise von den Mieten abgekoppelt haben.


Ein Rückgang sollte allerdings nicht zu viel Besorgnis auslösen, da sich die Immobilienpreise binnen der letzten 10 Jahre etwas verdoppelt haben, würde ein Rückgang nur das Preisniveau vom Jahr 2020 erreichen.


Es ist zu bezweifeln, dass in Deutschland die Immobilienblase platzt.

Der Immobilienmarkt ist robust, da man in Immobilien in Deutschland konservativ und langfristig finanziert hat.

Anders ist dies in Ländern mit variablen Darlehensgepflogenheiten. Dort wirken sich die steigenden Zinsen auf die Kreditbelastung aus.

In Deutschland schrecken ebenfalls hohe Transaktionskosten vor kurzfristigen Verkäufen ab.


Preisrückgänge sind vor allem bei Objekten in schlechten Lagen oder mit hohem Energieverbrauch zu beobachten. Bei Objekten mit einer hohen bzw. ordentlichen Energiebilanz wird eine preisliche Korrektur nach unten eher unwahrscheinlich sein, da gerade diese Wohnmöglichkeiten knapp sind.


Nachfragen nach Baufinanzierungen und Baugenehmigungen sind eingebrochen.

Die Zinshöhen z.B. für Kredite haben sich vervielfacht, das ist zusammen mit den hohen Baupreisen für viele nicht zu verkraften.

Das Ziel der Bundesregierung 400.000 neue Wohnungen jährlich zu bauen war offensichtlich utopisch und nicht realisierbar.

Experten der Baubranche rechnen mit dem Bau von etwas 245.000 Wohnungen im kommenden Jahr.

Eine hohe Wohnungsnachfrage bei einem knappen Angebot stützt die Preise, zudem sich die Nachfrage nach Wohnraum besonders in Städten infolge der Zuwanderung aus dem Ausland noch steigern dürfte.


Für eigenkapitalstarke Käufer biete das Marktumfeld sicher deutliche Chancen, wenn die Immobilienpreise nicht allzu stark fallen und die Kredite teurer geworden sind, denn Leute mit wenig Eigenkapital müssten ein sehr hohes Einkommen haben um nicht an den Kreditkosten zu scheitern.


So bleibt oft nur das Ausweichen auf den Mietwohnungsmarkt und das wird dort den Druck erhöhen.

Zuletzt zogen die Mieten mit einem Plus von 5% bei Neuvertragsmieten wieder stärker an. So ist auf dem Mietmarkt ordentlicher Druck und es besteht starke Nachfrage nach bezahlbare Wohnraum.

Es wird sich wohl auch in diesem Jahr nichts ändern. Hohe Materialpreise und gestiegenen Finanzierungskosten zwingen Wohnungsunternehmen die Kosten auf die Mieter umzulegen.

Damit erscheint möglich, dass die Immobilienpreise nicht wie bisher den Mieten davonlaufen, denn bereits im dritten Quartal des vergangenen Jahres stiegen die Angebote für Mieten um 5,8% zum Vorjahresquartal.


Der bisherige Trend hat sich somit gedreht. In sämtlichen Bundesländern sind Mietsteigerungen, die über dem Mittel des dritten Quartals der letzten drei Jahre liegen, festzustellen.

Aus all diesen Erkenntnissen lässt sich für das Jahr 2023 erwarten:

  • Durch höhere Baukosten und einem Zinsanstieg könnten Vorhaben zum Wohnungsbau seltener werden.

  • Eine Zeit, in der Mieten stärker steigen als die Immobilienpreise sind zu erwarten.


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